Textiler Mietservice - kein Fall von Unsicherheit!

Unsicherheiten sind nicht Normal!

Es gibt Meinungen im Markt des textilen Mietservice, die beinhalten, dass „Unsicherheiten das neue Normal sind“. Dies ist nicht zu hoffen, da damit die Verantwortlichen in den Unternehmen ihren Job nicht verstanden hätten. Kein Unternehmen darf mit Unsicherheiten arbeiten, selbst an der Börse werden Analysen von Profis gemacht. Das erfolgreiche Meistern von Krisen und Veränderungen ist das Ergebnis von strategischer Vorausschau und Planung und nicht das Ergebnis eines Umgangs mit Unsicherheiten. Wer in einer Krise in die Zukunft investiert, wer ein verantwortungsvolles Risikomanagement hat, wer seine Prozesse beherrscht und die digitalen Möglichkeiten zukunftsorientiert nutzt, wer moderne Betriebe z.B. mit automatisierter Wäschereilogistik hat, wird seine Kunden ausbauen und sich im Markt behaupten. Oft genug hat sich gezeigt, dass nicht der Größere gegenüber dem Kleinen gewinnt, sondern der Schnellere gegenüber dem Langsamen.

Zukunftsmarkt

Der Textilservice in Deutschland ist unverändert ein Zukunftsmarkt. Mit aktuell einem Umsatz von fast 4 Mrd.€ und ca. 40.Tsd. Arbeitnehmern ist er eher einer der kleineren Märkte in Deutschland, hat aber noch großes Potential zum Wachsen und mit ihm die Zulieferindustrie aus dem Konfektionsbereich, sowie dem Maschinenbau für die Branche. Der Textilservice bedient mit der Dienstleistung für Berufsbekleidung, für Hotel/ Gaststätten, dem Gesundheits- und Sozialwesen und den vielen weiteren Feldern der textilen Dienstleistung in Deutschland erst 40% des potentiellen Marktes und hat damit ein weiteres großes Potenzial auch wenn natürlich nie ein Markt aus unterschiedlichsten Ursachen ganz ausgeschöpft werden kann.

Gerade aktuell versuchen viele Unternehmen aus den bedienten Bereichen das Thema textile Versorgung in die Hände des Textilservice zu geben, da sie sich aufgrund fehlender Mitarbeiter oder auch der gesamten damit verbundenen Organisation nicht mehr darum kümmern wollen. Die Herausforderung für die Branche ist damit, diese neuen Kunden zuverlässig zu bedienen, doch dies sollte kein Grund für eine Verunsicherung in der Branche sein.

Zeitenwende

Die Unternehmen des Textilservice und seine Zulieferer sind angesichts von Pandemie, knappen Rohstoffen, Krieg in Europa, Inflation und extrem steigenden Energiepreisen aber auch den Megatrends unserer Zeit großen Herausforderungen ausgesetzt, die es zu bewältigen gilt. Manche von diesen Herausforderungen sind allerdings in ihrer Wirkung sehr unterschiedlich bei den Marktteilnehmern. Bedeutete die Corona Pandemie für viele Branchen Verluste und Existenzängste, gab es bei Unternehmen der textilen Dienstleistung, die vor allem Kunden aus der Industrie bedienten, oft zufriedene Gesichter. Dies liegt daran, dass die Branche antizyklisch verdient. In einer Krise geben Kunden weniger Wäsche zum Waschen ab, es sinkt daher z.B. bei gleichen Preisen das Waschvolumen, der Verschleiß wird geringer, die Nähquote sinkt und der Staat bezahlte den Firmen, bzw. den Arbeitnehmern die geringere Arbeit noch mit Kurzarbeitergeld. Auf der anderen Seite haben die Konfektionäre verloren, da die Unternehmen weniger Textilien benötigten. Aber auch viele Maschinenlieferanten hatten geringere Umsätze, da ebenfalls auch der Verschleiß und der Austausch bei den eingesetzten Maschinen durch den geringeren Gebrauch nach unten ging.

Umgekehrt steigen die Ausgaben der Unternehmen des Textilservice bei guter Auslastung der Kunden, sowie bei Neukunden, da hier erst einmal die Dienstleister vor Allem in Kleidung investieren müssen. Die Unternehmen, die sich während der Pandemie für die Zukunft gerüstet haben, sind bei den neuen Krisen zumindest ein wenig besser aufgestellt. Dieser Blick auf die Gewinner der Pandemie darf natürlich nicht übersehen, dass die Unternehmen, die vor allem das Hotel- und Gastronomiegewerbe oder auch das OP-Gesundheitswesen als Kunden haben aufgrund deren Situation und aufgrund der Verträge, dass nur für die Abgabe von Schmutzwäsche bezahlt wird, deutlich schlechter dastehen und in ungünstigen Konstellationen auch in die roten Zahlen abrutschten.

Gewinnentwicklung

Aktuell blickt der Markt wegen steigender Preise und anhaltender Probleme bei den Lieferketten pessimistischer auf die Gewinnentwicklung im laufenden Geschäftsjahr. Die gesamtwirtschaftlichen Aussichten und die damit verbundenen Herausforderungen auf die Unternehmen in Bezug auf Inflation, den Beschaffungsmarkt und die steigenden Energie-, Logistik- und Produktpreise bedeuten Krisenmanagement als Daueraufgabe. Der Preisdruck in allen Bereichen, der nur bedingt über Preiserhöhungen an die Kunden abgegeben werden kann, verlangt eine höhere Produktivität in den Betrieben der Wäschereien und Textildienstleistern, ebenso wie in den Betrieben der Zulieferer. Wer sich jetzt erst mit der umfassenden Digitalisierung und Optimierung der Prozesse beschäftigt hat die Zeit verschlafen und eigentlich schon verloren.

Natürlich war der Anstieg der Energiekosten in diesem Umfang nicht planbar. Zu behaupten, dass damit eine Unsicherheit ausgelöst wird, darf jedoch nicht gelten! Die Energiekosten sind in einer Wäscherei oder einem Textildienstleister immer einer der größten Kostenfaktoren, so dass eine erhöhte Aufmerksamkeit auf diese Kosten immer schon gefordert war. Das Risikomanagement eines Unternehmens fordert dies alleine bereits! Gerade in den letzten Jahren waren die Energiekosten nie stabil und die Unternehmen bereits gefordert alternative Energien zum Einsatz zu bringen und die Energietreiber zu optimieren. Mit einem nachvollziehbaren Zuschlagssystem lassen sich Kunden, die auch meist von den hohen Energiekosten betroffen sind, an dem Kostensprung beteiligen. Verlierer werden unter dem Strich dann – wie so oft üblich - die Endverbraucher, also der Bürger sein.

Erwartungen der Kunden

Die Erwartungen der Kunden werden in Krisenzeiten oft erst mit einer Verzögerung von 1 – 2 Jahren nach Beginn der Krise wieder deutlich, da die Kunden sich zunächst vorrangig um die Behebung Ihrer eigenen Probleme in einer Krise kümmern und erst danach sich mit der Qualität der B- oder C Lieferanten beschäftigen. Stimmte allerdings die Qualität der Dienstleistung des Textilservice in der Krise nicht, wird der Kunde jetzt seine Forderungen formulieren und im Zweifel auch wechseln. Zusätzlich zur Qualität kommt immer mehr die Forderung nach sichtbarer Nachhaltigkeit oder auch nach dem „Green Deal“. Hier sind die Unternehmen und die Lobbyarbeit der Branche gefordert zu zeigen, dass sie seit jeher zu den Pionieren der Nachhaltigkeit zählen, dass Ressourcenschonung nicht nur ein Schlagwort ist und der Schutz der Umwelt zu den wesentlichen Leitbildern zählt.

Vermeidbare Versorgungsschwierigkeiten

Versorgungsschwierigkeiten mit ausreichender Wäsche oder auch nur einzelnen Komponenten aufgrund Schwierigkeiten der Zulieferindustrie oder auch aufgrund schlechter zum Teil durch die Zurückhaltung in der Pandemie beeinflusster Planung erhöhen die Unzufriedenheit der Kunden, die sich mit den Problemen ihrer Zulieferer gerade in der aktuellen Zeit nicht noch zusätzlich beschäftigen wollen. Diejenigen Unternehmen des Textilservice und der Zulieferer, die vorausschauend in die Zukunft geplant haben, die notwendige Bereinigungen in ihrem Portfolio während der Zeit der Pandemie machten und die zukünftige Entwicklung in ihre weitere Planung einbezogen, werden jetzt die Früchte dieser Vorausschau ernten. Das Verstecken hinter den Krisen, hinter dem Argument der Unsicherheit kann hier nicht gelten, da gerade der Textilservice eine Branche ist, die aufgrund der Langfristigkeit der Kundenbeziehungen und der Breite der Kundendichte Krisenzeiten am besten bewältigt und auch für die Zukunft am genauesten planen kann.

Lieferengpässe aufgrund von festliegenden Schiffen in China als Beispiel können nur immer ein überschaubares Verzögern der Lieferfähigkeit sein und können durch die Nutzung von gut organisierten und ausgestatteten Produktionsstätten in Europa oder Nordafrika oder auch eine übergeordnete strategische Zusammenarbeit z.B. bei der Textilversorgung innerhalb des Wettbewerbs im Markt deutlich reduziert werden. Beispiele für Unternehmen aus der Branche, die bestens durch die Krisen kommen, ob mit einem Plan A oder Plan B, gibt es genügend.

Intelligente Lösungen als Antwort auf den Fachkräftemangel

Ein Problem ganz anderer Art, stellt der die Branche immer stärker belastende Fachkräftemangel dar. Die Branche hat es versäumt an ihrem Image zu arbeiten und ihre Attraktivität als moderner Dienstleister mit Zukunft in die Öffentlichkeit zu tragen. Die Branche als eines der „ältesten“ Gewerbe, ist somit weder interessant für die Ausbildung noch als Arbeitsmarkt generell. Hinzukommt, dass die Löhne und Gehälter der Branche bei Arbeitssuchenden nicht gerade zu Jubelschreien aufruft. Nur mit intelligenten und attraktiven Entlohnungsangeboten werden die Unternehmen aus der Branche ihre Arbeitnehmer halten, sowie neue Mitarbeiter gewinnen können. Parallel muss die Brache den Automatisierungsgrad und die Produktivität der Prozesse in den Betrieben, sowie dem gesamten Ablauf erhöhen, um Kosten einzusparen, um der geringeren Anzahl an vorhandenen Arbeitskräften Rechnung zu tragen. Je größer die Umwandlung von manueller Arbeit in Automatisierung und Robotik ist, desto geringer ist die Abhängigkeit vom Arbeitsmarkt.

Die nächsten Jahre werden zeigen, welche Unternehmen aus vergangenen Krisen am meisten gelernt haben, die aktuellen Herausforderungen am besten bewältigen und sich auf die Zukunft wirklich gut vorbereitet haben.

 

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